2015/16 unterstützten die TANNER-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter u. a. die Johanniter Weihnachtstrucker, die jedes Jahr zu Weihnachten Hilfspakete packen und nach Südosteuropa liefern. Markus Sonntag unterstützt die Aktion als ehrenamtlicher Fahrer. In diesem Blog-Beitrag berichtet er, wofür die Spende eingesetzt wurde.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe in Bayern organisiert seit mehr als zwanzig Jahren zur Weihnachtszeit die Aktion der Johanniter-Weihnachtstrucker. Wie jedes Jahr am zweiten Weihnachtsfeiertag machen sich die Johanniter-Weihnachtstrucker auch 2015 mit vier Konvois auf den Weg nach Südosteuropa, um bedürftigen Menschen in Rumänien, Bosnien und Albanien mit einem Päckchen ein kleines „Weihnachtsfest“ zu ermöglichen. Seit 2013 unterstütze ich die Aktion als LKW-Fahrer. Mit meinen Kollegen verteile ich 2015 knapp 50.000 Pakete mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln.

Ehrenamtliche LKW-Fahrer machen es möglich

Viele tausend Kindergartenkinder, Schulkinder, Vereinsmitglieder, Familien und Mitarbeiter großer und kleiner Firmen und Betriebe haben sich beteiligt und Hilfspakete gepackt. Diese wurden in der Vorweihnachtszeit in den Johanniter-Dienststellen in Bayern und Baden-Württemberg sowie in anderen Bundesländern und in allen Lidl-Filialen innerhalb Bayerns gesammelt. Kurz vor dem Heiligen Abend und auch noch am 24. Dezember selbst beladen wir ehrenamtlichen Fahrer mit Helfern unsere LKWs, die uns Speditionen kostenlos zur Verfügung stellen. Teilweise übernehmen diese sogar die Spritkosten. Die Konvois sind in den meisten Ländern mautbefreit; die weiteren Gebühren sowie die Fährüberfahrt des Albanien-Konvois werden von Spendengeldern bezahlt. Hierzu wird auch die große Spende der TANNER AG verwendet.

Am 26. Dezember werden wir offiziell in der Innenstadt von Landshut verabschiedet. Zur Verabschiedung, die auch im Internet per Live-Stream verfolgt werden kann, kommen jedes Jahr hunderte Anwohner und Angehörige der Fahrer. Von dort starten die insgesamt 43 Trucks, aufgeteilt in vier Konvois, nach Südosteuropa.

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Weitere Informationen

8.000 Päckchen für Albanien

Ich bin in den letzten Jahren immer Teil des Albanien-Konvois gewesen, der 2015 aus sechs vollbeladenen 40-Tonnern, einem Fahrzeug der Johanniter als Konvoi-Leitung und zwei weiteren Begleitfahrzeugen besteht. Über die Alpen geht es nach Italien, wo wir am zweiten Tag der Reise abends in Bari unsere LKWs auf die Fähre verladen. Am nächsten Morgen haben wir in der Hafenstadt Durres in Albanien wieder festen Boden unter den Rädern.

Am selben Tag erreichen wir die Zielregion Shkoder im Norden des Landes, wo sofort nach der Zoll-Freigabe mit der Verteilung der Pakete begonnen wird. Untergebracht sind wir Fahrer und Helfer im Kloster Shkoder. Die Schwestern des Klosters organisieren die Verteilung bereits im Vorfeld.

Da viele Dörfer mit den großen Weihnachtstrucks nicht erreichbar sind, laden wir die Pakete zum Teil auf kleinere Transporter und Pferdefuhrwerke um und übergeben diese schließlich in den Gebieten größtenteils persönlich an die Ärmsten der Armen. Die Lebensumstände dieser Familien sind für uns hier nicht vorstellbar. Oft leben die Menschen in Hütten und Unterschlüpfen gebaut aus Müll, ohne Wasser und Strom; einzig eine winzige Kerze sorgt für ein wenig Licht in den Behausungen.

Erschöpft von der langen Reise und den vielen Eindrücken kehren wir nach Einbruch der Dunkelheit wieder zurück ins Kloster. Am nächsten Tag verteilen wir die übrigen Pakete. Über 8.000 Pakete überreichen wir 2015 den bedürftigen Menschen in Albanien.

Am Morgen des 30. Dezembers machen wir uns nach einer sehr kurzen Nacht gegen 4:00 Uhr wieder auf den Nachhauseweg. Dieser führt über Montenegro und Kroatien, vorbei an der UNESCO-Weltkulturerbe-Kulisse von Dubrovnik. Kurz vor Mitternacht, nach der maximalen Ausschöpfung der Lenkzeit, erreichen wir das Tagesziel Slowenien. Dort verbringen wir die letzte Nacht der Reise in unseren LKWs, bevor es endgültig nach Hause geht. Am späten Silvesterabend, kurz vor dem Jahreswechsel, schließen wir unsere Familien wieder in die Arme.